Judit
(600-560 v. Chr.)
Mehr Courage als jeder Mann: Judit, Figur aus dem Alten Testament, rettet ihr Volk durch ein Attentat auf den Feldherrn Holofernes. Historischer Hintergrund sind die Kriege der Babylonier gegen die Juden im frühen 6. Jahrhundert vor Christus. In der Legende wurde aus Nebukadnezar, dem König der Babylonier (605-562 vor Christus), ein König der Assyrer.
»In Gefahr und großer Not bringt der Mittelweg den Tod.«
»Da schlug das Herz des Holofernes schneller, und er entbrannte vor Begierde nach ihr. Darum sagte er zu ihr: Lass dich nieder, trink und sei fröhlich; denn du hast bei mir Gnade gefunden. Und Judit antwortete: Ja, Herr, ich will fröhlich sein, denn ich bin in meinem ganzen Leben nicht so hoch geehrt worden. Und sie aß und trank mit ihm … Und Holofernes war fröhlich mit ihr.«
Als er neben ihr eingeschlafen ist, trunken nicht nur von Wein, ergreift Judit sein eigenes Schwert, »stach ihn zweimal mit ganzer Kraft in den Hals und schnitt ihm den Kopf ab«.
Die schöne und gottesfürchtige Witwe Judith geht unbewaffnet in das Heerlager des assyrischen Generals Holofernes und enthauptet ihn mit seinem eigenen Schwert. Judith übernimmt indirekt die Rolle des Mose und rettet das Volk Israel. Judiths mutige Tat ist keine Glorifizierung des Mordes oder Krieges, sondern eine gerade den mörderischen Krieg aufs schärfste verurteilende Handlung.
Das Buch Judit ist ein deuterokanonisches bzw. apokryphes Buch des christlichen Alten Testaments, nicht aber des Tanach. Es wurde wahrscheinlich um 150 v. Chr. auf Hebräisch in Judäa, möglicherweise in Jerusalem verfasst.
Das Buch Judit wurde nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen, ist aber Teil der Septuaginta und wird von Katholiken und orthodoxen, nicht aber von Evangelischen Christen als Teil der Bibel angesehen. Das Buch ist in mehreren griechischen Übersetzungen, der lateinischen Übersetzung, einer aramäischen Fassung und einer (sicher nicht originalen) hebräischen Fassung überliefert.
Informationen im Internet:
Wikipedia-Artikel über das Buch Judit
Text in der Fassung der Einheitsübersetzung
Downloadmöglichkeiten
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